Partnergemeinde Mitwitz
Quelle: www.panoramio.de |
Mitwitz liegt malerisch an einem Waldhang inmitten des Föritz- und Steinachgrundes.
Der liebenswerte Ort wird auch "Perle des Steinachtals" oder "Tor zum Frankenwald" genannt. Mitwitz gehört zum Landkreis Kronach, Regierungsbezirk Oberfranken, und befindet sich somit im Norden des Freistaates Bayern.
Schon immer befand sich das Gebiet um Mitwitz in einer Rand- und Grenzlage. Zuletzt, bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990, war ein Teil der Gemeindegrenze zugleich "Staatsgrenze zur DDR". Seit nunmehr fast 20 Jahren ist die unheilvolle Grenze verschwunden und die Wege ins nahe gelegene Thüringen sind offen.
Unsere Region hat ihren angestammten Platz im Herzen Deutschlands wiedergefunden. Mit Marktgemeinde Mitwitz mit den Gemeindeteilen Mitwitz, Burgstall, Hof, Horb, Kaltenbrunn, Leutendorf, Neundorf, Schwärzdorf und Steinach besteht in dieser Form erst seit der Gemeindegebietsreform Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Zuzeit beträgt die Einwohnerzahl 3014 (Stand 01.11.2008). Das Gebiet der Marktgemeinde umfasst eine Fläche von circa 34 Quadratkilometern. Die Höhenlage unseres Ortes wird mit 300 Metern angegeben, die umliegenden Berge sind 400 und 500 Meter hoch.
Über die geschichtlichen Anfänge von Mitwitz wissen wir leider nichts. Dass schon lange vor der urkundlichen Erwähnung in unserem Raum eine Besiedlung stattgefunden hat, beweist die Heunischenburg bei Burgstall, deren Gründung vor rund 3000 Jahren gewesen sein dürfte. Mitwitz wurde erst am 25. Mai 1266 erstmalig urkundlich erwähnt. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass der Ort älteren Datums ist. Obwohl der Name "Mitwitz" vermutlich slawischen Ursprungs ist, gibt es auch Meinungen, die von einer möglichen germanisch-fränkischen Besiedlung sprechen.
Ungewiss ist auch, ob sich die Anfänge im Umkreis des Wasserschlosses oder in der Nähe des heutigen oberen Schlosses vollzogen haben.
Die Anlage des historischen Ortskerns weist auf alle Fälle auf eine planvolle Siedlung hin. Das Verhältnis von "Herrschaft und Untertanen" prägte schon immer die Geschicke der Gemeinde und ihrer Bewohner. Sie waren zugleich Gerichts-, Grund- und Patronatsherren. Ihr Herrschaftsbereich war zum Teil durch die Steinach und die umliegenden Bergeshöhen abgegrenzt. Noch heute erinnern zahlreiche Grenzsteine an diesen Bezirk.
Als Herren von Mitwitz werden genannt: die von "Mynwitz", die von Schaumberg (vor 1266 bis 1425), die von Rosenau (1425 bis 1575/1594), die von Würtzburg (1575 bis 1848/1922) und die von Cramer-Klett (ab 1922).
Partnerschaft mit der Stadt Ebeleben
Der 3. Oktober hat als Tag der Deutschen Einheit einen besonderen Stellenwert in der deutschen Geschichte. Die Stadt Ebeleben und die Marktgemeinde Mitwitz in Bayern wählten diesen Tag, um 18 Jahre nach der Wiedervereinigung (2008) eine Partnerschaft zu besiegeln. Dieser Tag wurde von beiden Beteiligten langfristig und auf gleicher Augenhöhe vorbereitet. Empfangen wurden die Gäste am Rathaus der Marktgemeinde Mitwitz von Bürgermeister Hans-Peter Laschka und dem Musikverein Neuhaus-Schierschnitz aus Thüringen. Über 60 Ebelebener Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und allen Ortsteilen waren in den Frankenwald gereist, um der Zeremonie beizuwohnen.
Erster Höhepunkt war die Eintragung in das neue Goldene Buch des Marktes Mitwitz, wobei die Bürgermeister Uwe Vogt und Hans- Peter Laschka den Anfang machten. Danach stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Eine Ausstellung wurde eröffnet, die zwei Themen zum Inhalt hatte, nämlich das Jubiläum des Mitwitzer Rathauses zu begehen, seit 25 Jahren ist es nun Sitz der Verwaltung, und die Vorstellung der Stadt Ebeleben in Bildern. Höhepunkt der Ausstellung war die Präsentation des Heiratsvertrages zwischen Hans Veit von Würtzburg und Margaretha von Ebeleben aus dem Jahr 1601. Dieses Originaldokument wurde aus dem Familienarchiv des Geschlechtes von Würtzburg eigens zu diesem Jubiläum zur Verfügung gestellt. Die Besucher konnten nicht nur über den Inhalt des Dokuments staunen, die vielen Siegel gaben einen Eindruck der Wichtigkeit des Schreibens.
Danach zogen die Mitwitzer und ihre Gäste zu musikalischer Begleitung zur Ehretswiese zur Baumpflanzung einer thüringischen Eiche. Vorneweg zogen drei Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins Mitwitz mit drei Spaten in den Farben Schwarz- Rot- Gold. Der Ebelebener Bürgermeister sagte bei der Pflanzung, dass der Baum als Zeichen der Partnerschaft wachsen und gedeihen möge, genauso wie die Kontakte zwischen den Menschen. Mit dem Rennsteiglied und der Bayernhymne klang dieser Teil der Feierlichkeiten aus. Danach ging es in das Wasserschloss von Mitwitz. Hier hatte die Fleischerei der Mühlhäuser Werkstätten in Ebeleben ein Mittagessen mit original Thüringer Speisen vorbereitet. Außerdem wurden Thüringer Wurstspezialitäten am Verkaufsmobil vor dem Kuratenhaus angeboten.
Im Anschluss wurden die Gäste auf einem historischen Ortsrundgang geführt. Unter anderem waren die alte Richtstatt, der Steinerne Löwe, die Jakobskirche und der Dötzel-Brunnen zu sehen.
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken ging es in die evangelische Jakobskirche zu einem ökumenischen Gottesdienst. Der Mitwitzer Pfarrer Burkhard Sachs hatte dabei neben dem katholischen Diakon von Mitwitz auch seine Amtskollegen Johannes Ziethe und Otto Thonhofer aus Ebeleben eingebunden. Nach den folgenden Schlossführungen trafen sich ca. 140 Personen im Weißen Saal des Wasserschlosses, um der feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde beizuwohnen. Der Kronacher Landrat Oswald Marr ließ es sich nicht nehmen, genauso wie Altlandrat Dr. Heinz Köhler am Festakt teilzunehmen. Die musikalische Untermalung hatte mit Markus Kämmerer ein Ebelebener übernommen. In ihrer wechselseitigen Ansprache betonten die beiden Bürgermeister noch einmal, wie wichtig ihnen das Anliegen der zu besiegelnden Partnerschaft ist. Hans-Peter Laschka zitierte aus einem sehr persönlichen Brief von Ebelebens katholischen Pfarrer Otto Thonhofer, der ein entscheidender Schritt beim Beginn der Kontakte war. Außerdem bewies er mit geographischen Zahlen, dass Ebeleben im Westen von Mitwitz liegt. Sein Ebelebener Amtskollege Uwe Vogt sagte noch einmal deutlich, dass eine Partnerschaft 18 Jahre nach der Wiedervereinigung jenseits von deutsch-deutschen Klischees und der politischen Schiene liege. Gleichzeitig lud er die Mitwitzer zu einer Folge Veranstaltung am 3. Oktober 2009 nach Ebeleben ein.
Nach der Unterzeichnung und der Siegelung der Urkunden, sprachen Landrat Oswald Marr und Altlandrat Dr. Heinz Köhler noch Grußworte. Nach dem Austausch von Geschenken endete der feierliche Festakt mit der Nationalhymne, gespielt von Markus Kämmerer, begleitet von der Mitwitzer Sängerin Annett Nowak. Den Abschluss bildete ein fränkischer Abend im Wasserschloss. Damit fand dieser Tag einen würdigen Ausklang.
Text und Fotos:
Informationen für Bürger und Neubürger, Markt Mitwitz, Hans-Peter Laschka
Uwe Vogt, aus Geschichte und Geschichten aus Ebeleben Teil 2